Ohne Erdgas liefe hier gar nichts - 200.000 Schweißnähte pro Lebensader
VDMAreportagePipelinebauOhne Erdgas läuft bei uns gar nichts - Großprojekte mit 200.000 Schweißnähten pro Leitung
Erdgasverbrauch in Deutschland
Deutschland braucht Erdgas
Erdgas war 2020 der zweitwichtigste Energieträger in Deutschland nach der Braunkohle.
Die Nutzung von Erdgas gilt im Vergleich zu anderen Brennstoffen als relativ klimafreundlich. Erdgas enthält wenig Schadstoffe und verbrennt fast ohne Rückstände. Es entsteht kaum Schwefeldioxid, Staub oder Ruß.
Industrieunternehmen, Handwerksbetriebe, Kommunen und die privaten Haushalte sind in unserem hoch entwickelten Wirtschaftsstandort auf eine zuverlässige Energieversorgung angewiesen. Ohne Erdgas liefe in Deutschland gar nichts.
Erdgas für die Industrie
Erdgas für die Industrie
Hauptverbraucher von Erdgas ist jedoch mit 31 % die Industrie für industrielle Wärme-, Kühl- und Trocknungsprozesse oder zum Betrieb ganzer Produktionsanlagen.
Darüber hinaus dient Erdgas auch als Produktionsgas, also etwa als Ausgangsstoff bei der Weiterverarbeitung in vielen chemischen Prozessen.
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Anpassung der Rohre
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Flammwärmen
Maßgeschneiderte Rohre
Vom Rohr zur Pipeline
Pipeline-Rohre sind mehrlagig aufgebaut. Den Kern bilden Stahlrohre, die aus großen Blechen zu Zylindern geformt und meistens längs verschweißt werden. Stahllegierungen mit Mangan, Niob oder Vanadium erhöhen die Festigkeit.
Verlegung der Rohre auf See
"Eine Pipeline ist mehr als nur ein bloßes Rohr",sagt Hans Joachim de la Camp, Experte für Pipelines beim TÜV-Süd.
Unterwasser-Pipelines weisen einen Durchmesser von drei Zoll für Gasleitungen bis 1,83 Meter für große Ölpipelines auf. Sie werden mit Beton ummantelt, damit sie auf dem Meeresgrund liegen bleiben. Normalerweise werden die Pipelines aus einem Material mit hoher Zugfestigkeit und guter Schweißbarkeit hergestellt. Sämtliche Teilstücke gilt es auf den "kleinen schwimmenden Fabriken" zu verschweißen. Alle Nähte werden dreifach verschweißt, geglättet, mit Kunstoff behandelt und mit Ultraschall untersucht. Erst dann sind sie gegen das aggressive Meerwasser viele Jahrzehnte geschützt.
Interview IBEDA- Warmgasschweißen Kunstoff
Georg Brügge
IBEDA Sicherheitsgeräte und Gastechnik
Vom Verlegerschiff auf den Meeresgrund
Offshore PipelinesMit 220 bar auf der Erdgas-Autobahn
Die einzelnen Rohrleitungsabschnitte sowie die beiden Pipelinestränge werden einer strengen Prüfung unterzogen. Sobald die Sicherheit gewährleistet ist, kann das Gas strömen.
Arbeitsschritte beim Bau von Nord Stream 2
Die Rohre werden vom Transportschiff abgeladen und auf die Lagerflächen auf beiden Seiten des Verlegeschiffs gestapelt. Laufend werden neue Rohre angeliefert, damit die Bautätigkeit rund um die Uhr aufrecht erhalten werden kann.
Um die Rohre aufs Schweißen vorzubereiten, werden die Enden angeschrägt. Das Innere der Rohre wird mit Druckluft gereinigt, bevor sie in einer nächsten Station zu Doppelrohren verschweißt werden.
In der Anlage zur Herstellung von Doppelrohren werden zwei angeschrägte, 12-Meter-lange Rohrstücke aneinandergeschweißt. So entsteht ein 24-Meterlanges Doppelrohr. Diese Doppelrohre werden später mit dem Hauptstrang verbunden.
Das Doppelrohr wird zur Teststation transportiert, wo jeder Millimeter der Schweißnaht einer Ultraschalluntersuchung unterzogen wird. Entdeckte Schwachstellen werden repariert und erneut geprüft, um internationale Qualitätsstandards einzuhalten.
Nach der zerstörungsfreien Prüfung wird das Doppelrohr zur zentralen Fertigungsstraße transportiert. Dort wird sein Inneres auf Ablagerungen untersucht. Das Ende des Doppelrohrs wird vorgewärmt, um es auf das Verschweissen mit dem Hauptstrang vorzubereiten.
Mit einem halbautomatischen Schweißverfahren wird das Doppelrohr ans Ende des Hauptstrangs angefügt. Qualifizierte Schweißer kontrollieren jeden Schritt, um sicherzustellen, dass die Schweißarbeiten die maßgeblichen Standards einhalten.
Die Schweißnaht zwischen dem Doppelrohr und dem Hauptstrang wird ebenfalls einer Ultraschallprüfung unterzogen. Schwachstellen werden repariert und anschließend erneut geprüft, um internationale Qualitätsstandards einzuhalten.
Um die Schweißnaht wird eine korrosionsbeständige Schrumpfschlauchmanschette angebracht. Dann wird um die Verbindungsstelle eine Schalung angebracht, in die Polyurethan-Schaum gegossen wird. Der verfestigte Schaum gewährt zusätzlichen Schutz.
Aus fünf Häfen entlang der Route werden die bis zu 24 Tonnen schweren Rohre zum Verlegeschiff geliefert.
Die Rohre werden mittels eines Krans vom Transport- auf ein Verlegeschiff geladen.
Bereits in der Planungsphase wird der Meeresboden genau untersucht. Eine erneute Untersuchung kurz vor der Verlegung gewährleistet die Sicherheit der Pipeline. Dafür werden kabelgeführte Unterwasserfahrzeuge eingesetzt.
Tauchroboter inspizieren die Ostsee
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Molche an der langen Leine
Video Offshore Pipeline
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ImpressumVDMAreportageVDMA Fachverband Schweiß- und Druckgastechnik
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Website
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Quellen
VDMAreportage Vorschau
VDMA Fachverband Schweiß- und DruckgastechnikVDMAreportage
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